Datum
02.04.2020
Titel
Webinar zum Umgang mit COVID19 auf Management-Ebene mit großem Zuspruch. Jetzt online!
Untertitel
85 Vertreter aus Pflege, Pflegemanagement und Politik haben vorgestern Abend am Webinar zum Thema Umgang mit COVID19 auf Management-Ebene teilgenommen. Das Webinar ist nun online verfügbar.
Text

Mit einem Vorlauf von nur wenigen Tagen hat das Webinar des Bundesverbands Pflegemanagement zum Umgang mit COVID19 auf Management-Ebene enormen Zulauf erfahren. Peter Bechtel, Pflegedirektor am Universitäts-Herzzentrum Freiburg und Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Pflegemanagement, Sarah Lukuc, Stationsleiterin im St. Christopherus Krankenhaus Werne und Vorstandsmitglied Bundesverband Pflegemanagement sowie Nele Nitzpon, Leiterin des Caritas-Stadtteilzentrums St. Michael in der Bremer Neustadt stellten sich Fragen zum Umgang mit den besonderen Herausforderungen durch die Ausbreitung des Virus.

Bei den Fragen aus dem Kreis der Teilnehmer wurde deutlich, wie wichtig der Austausch von Erfahrungen über Einrichtungsgrenzen hinweg ist. Vor diesem Hintergrund plant der Bundesverband Pflegemanagement bereits weitere Webinare, u.a. zum Thema der juristischen Fragen, die sich aus der Krise ergeben.

Wie wesentlich Transparenz gegenüber den Mitarbeitern sowie persönliche Gespräche und Aufklärung durch das Management sind, wurde in allen Beiträgen immer wieder herausgestellt. Nur soll könnten Ängste genommen und Motivation zur Übernahme neuer Aufgaben geschaffen werden. „Das Pflegemanagement muss bei aller Belastung durch Krisensitzungen für jeden einzelnen Mitarbeiter ansprechbar sein und bleiben“, so Sarah Lukuc. Auch die Versorgung mit Schutzmasken und -kleidung wurde thematisiert. Hier werden alle Bestände aktiviert und teilweise reaktiviert. So arbeite man alte Kittel in Schutzmasken für Personal um, das nicht in direktem Patientenkontakt sei, erzählt Sarah Lukuc. Im Herzzentrum hat der zentrale Einkauf eine besondere Bedeutung gewonnen, um den Wucherangeboten die Stirn zu bieten. Lokale Unternehmen seien äußerst konstruktiv und hätten ihre Produktion von Nachtwäsche auf Schutzmasken umgestellt. Auch Taucherbrillen seien angeschafft worden, da der Schutz der Augen häufig vernachlässigt wird, ergänzt Peter Bechtel.

Peter Bechtel betont, dass bereits jetzt klar sei, dass sich die Kalkulation von medizinischer und pflegerischer Versorgung „Spitz auf Knopf“ nicht fortsetzen dürfe. Die finanziellen Auswirkungen seien noch nicht absehbar, er gehe jedoch von der immer wieder diskutierten Marktbereinigung aus. Auch Bechtel unterstreicht die Wichtigkeit der psychologischen Betreuung der Mitarbeiter. In seiner Einrichtung sei der psychologische Dienst dafür zuständig, anonym zu beraten und die Leitung in einer anonymisierten Auswertung über die Schwerpunkte zu informieren. So könne auf Abteilungsebene in der Unterstützung der Pflegenden nachgesteuert werden.

Aufgrund technischer Probleme konnte Frau Nitzpon nicht direkt zu den Fragen Stellung beziehen. Ihre Antworten sind nun in schriftlicher Form finden Sie im Anhang.

Die Aufzeichnung des Webinars können Sie sich hier ansehen